Solarstromanlagen derzeit “extrem günstig”

Solarstromanlagen derzeit “extrem günstig”

Grüne: sichere Arbeit vor Ort schaffen

Mit über 3.200 Kilowattstunden (kW/h) seit März hat die Solarstromanlage der Familie Stucke in Herringhausen die Prognosen übererfüllt. Das erfuhren Besucher auf Einladung der Grünen, die die 4,62 Kilowatt (KW) starke und 18.400 Euro teure Anlage kennenlernen konnten. Nach ca. acht Jahren werde die mit einem zinsgünstigen Kredit des Bundes geförderte Anlage sich bezahlt gemacht haben, berichtete Frank Stucke. Die Einspeisevergütung von 43 Cent pro kW/h werde über 20 Jahre gezahlt.

Foto: Über die Erfahrungen mit der Solarstromnutzung auf dem Dach ihres Hauses informierte die Bohmter Ratsfrau Münever Stucke (2.v.r.) zusammen mit Dr. Arnulf Nüsslein (1.v.l.) und dem neunen Ratsmitglied Jürgen Blumenkamp aus Hunteburg (4.v.r).

Als extrem günstig gezeichnete Dr. Arnulf Nüßlein die derzeitigen Preise für den Einbau einer Solarstromanlage. Nach über 5.000 Euro pro KW im vergangenen Jahr seien die Preise bis auf 3.200 Euro bei größeren Anlagen gefallen, berichtete der Bundestagskandidat der Grünen. Orientierung biete die Solardachkampagne der Grünen. Auf der Homepage www.gruene-os-land.de könne sich jeder kostenlos für sein Hausdach die Daten für Solarstrom grob ausrechnen lassen. Jede neu errichtete Solaranlage sei ein wichtiger Beitrag zum endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie, zeigte sich Nüßlein überzeugt.

Der Gesamtenergieverbrauch der Gebäude der Gemeinde Bohmte sei von rund 7 Mio. auf ca. 5,5 Mio. kWh/a verringert werden, berichtete Erste Gemeinderätin Sabine de Buhr-Deichsel. Das sei erreicht worden durch Sanierungsmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden wie  Dach- und Fenstersanierungen, Anschaffung von energieeffizienten Elektrogeräten und insbesondere die Umstellung alter Heizungsanlagen auf Holzhackschnitzelheizungstechnik bzw. die Nutzung von Biogas zur Gebäudebeheizung. Mitte September werde ein Gutachten über die Eignung gemeindlicher Gebäude für die Installation von Photovoltaikanlagen vorliegen. Anschließend solle die Möglichkeit der Einrichtung einer Bürgergenossenschaft solle geprüft werden.

Nach einer Erhebung der Grünen waren Ende 2008 in Bad Essen 84 Solarstromanlagen am Netz, in Bohmte 58 und in Ostercappeln 35. Mit Wind, Biomasse und Sonne werde inzwischen über die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs in Bohmte aus umweltfreundlichen Quellen erzeugt. “Ziel ist es, mit Energieeinsparung und verbesserten Betriebstechniken möglichst bald eine 100%-Versorgung mit Erneuerbaren Energien zu erreichen”, erklärte der Geschäftsführer der Grünen, Johannes Bartelt. Über die Errichtung von Solaranlagen könnten zudem wichtige Impulse für die heimische mittelständische Wirtschaft und zusätzliche sichere Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden.